Niños libres - Freie Kinder
Bis 2009 war es Realität, dass Kinder und Jugendliche gemeinsam mit ihren verurteilten Eltern im Gefängnis lebten. Für die Kinder bedeutete dies ein Heranwachsen unter schrecklichsten Bedingungen.
Durch gesetzliche Veränderungen ist diese Praxis nun verboten. Die Kinder sollen in einem sicheren, angenehmen und geborgenen Umfeld aufwachsen. Die Rechte der Kinder sollen auf diese Weise gestärkt werden. Nur Kleinkinder und Säuglinge leben mit ihren Müttern im Gefängnis. Kinder ab dem 3. Lebensjahr werden möglichst bei Verwandten untergebracht. Das Projekt „Niños libres“ (dt.: „freie Kinder“) unterstützt diese Kinder in ihren Familien in materieller, sozialer und psychologischer Hinsicht. Es werden Ausgaben für Gesundheit, Kleidung, Ernährung und Bildung finanziert. Sozialarbeiterinnen und Erzieher/innen besuchen die Kindern regelmäßig und stellen sicher, dass das Lebensumfeld der Kinder deren Entwicklung förderlich ist. Dazu gehören Gespräche und praktische Hilfe hinsichtlich Ernährung und Hygiene. Weiterhin unterstützen die Mitarbeiter/innen die Familien bei der Einschreibung der Schüler und Schülerinnen in der Schule, beim Kauf von Schulutensilien und kontrollieren den regelmäßigen Schulbesuch. Somit soll eine Chancengleichheit angesichts besonderer Lebensumstände und soziale Integration gewährleistet werden. Als Zielgruppe formiert sich somit eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen zwischen drei und 18 Jahren, deren
Eltern oder ein Elternteil eine Freiheitsstrafe verbüßen.
Hauptarbeitsformen sind Hausbesuche, finanzielle und materielle
Unterstützung sowie gemeinsame Aktivitäten. Fünf Mitarbeiter
stellen die beschriebene Betreuung sicher. Das Projekt arbeitet
von Latacunga aus. In der gesamten Provinz Cotopaxi werden im
Moment 65 Kinder und Jugendliche von den Mitarbeiter/innen von
Niños Libres begleitet.